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All or Nothing? Wie Du aus der Negativspirale des Perfektionismus ausbrichst




Alles oder nichts. Makellos. Perfekt. Immer auf der Suche nach dem Optimum, mit dem Anspruch, möglichst perfekt die allerhöchsten Ziele zu erreichen, den eigenen Lifestyle, die berufliche Performance und das eigene Äussere zu perfektionieren. Mit der inneren Haltung des Perfektionismus muss es einfach gut werden. Dann sind dem Erfolg und dem Leben keine Grenzen mehr gesetzt. Das tönt doch unwahrscheinlich gut, oder?

Was sich auf den ersten Blick wie ein Leben aus dem Bilderbuch anhört, in dem es keine Hindernisse, keine hemmenden oder einschränkenden Verhaltensweisen, sondern grenzenlosen Erfolg, unendliches Glück, Bewunderung, Achtung und Respekt, Bestätigung von aussen und Zufriedenheit im Innen hat, entpuppt sich bei näherem Hinschauen als ein destruktiver Kampf, ein Marathon gegen das eigene Selbst. Perfektionismus ist keine Reise, kein Entdecken der besten Version meiner Selbst, sondern ein Leben unter dem Druck von exzessiv hohen persönlichen Standards und übertrieben kritischen Selbstbeurteilungen.

Doch woran erkenne ich, ob ich bereits das gesunde Mass überschritten habe? Ab wann ist mein Perfektionismus nicht mehr positiv, förderlich, motivierend und anspornend, sondern ein Mittel der negativen Selbstblockade, der Hemmnis und des Distresses? Wie decke ich Perfektionismus auf und wie gelingt es mir, die positiven Traits zu nutzen und gleichzeitig die Balance zu halten?

WIE LÄSST SICH PERFEKTIONISMUS GREIFEN?


Was bedeutet Perfektionismus eigentlich? Ist es einfach ‚nur‘ eine übertriebene Selbstkritik, ein überhöhter Fokus auf Leistung, ein Streben danach, in allen Bereichen des Lebens immer optimal zu performen, abzuliefern, präsent zu sein? Oder ist es vielleicht sogar eine extrem übersteigerte Form der Leistungserwartung und übertriebener persönlicher Standards und Ansprüche, des Drucks auf das eigene Selbst, immer oberhalb der eigenen Grenze zu agieren?

Perfektionismus ist ein Set aus selbstzerstörerischen Denkmustern und Denkstrukturen, das uns antreibt, uns unrealistische, unerreichbare oder auch sinnlose Ziele zu setzen und auf diese hinzuarbeiten, indem wir uns selbst suggerieren, die Ziele seien erreich- und realisierbar. Auch wenn in unserer Gesellschaft immer noch in vielen Kontexten die Auffassung vertreten wird, das Perfektionismus eine positive und von Stärke und Fokus zeugende Charaktereigenschaft sei - und Perfektionismus kann in einem gesunden Rahmen durchaus positive Effekte auf uns und unsere Entwicklung haben - bedarf es einer genauen Auseinandersetzung mit den Wirkmechanismen des Perfektionismus, um der gleichfalls enthaltenen toxischen, ungesunden und selbstzerstörerischen Seite nicht die Kontrolle über unser Denken und Handeln zu geben. Doch wie lässt sich Perfektionismus klassifizieren? Welche Formen und Erscheinung von perfektionistischen Denken und Verhalten gibt es?


DIE DREI WIRKRICHTUNGEN DES PERFEKTIONISMUS


Perfektionismus kann anhand der drei Formen des selbstbezogenen, des fremdbezogenen und des gesellschaftlich/sozial vorgeschriebenen Perfektionismus ausgemacht werden. Selbstbezogen bedeutet, dass sich das Individuum, das ich mir selbst, abverlange und auferlege, von mir erwarte, perfekt zu sein und zu handeln. Die Stossrichtung und Wirkmacht des Perfektionismus sind nach innen gerichtet. Beim fremdbezogenen Perfektionismus hingegen richtet das Individuum seinen perfektionistischen Anspruch an andere Menschen, von denen es absolute Topleistungen, perfekte Performance und Fehler- und Makellosigkeit erwartet. Hier weist die Wirkmacht des Perfektionismus von mir weg und bezieht sich auf ein anderes Individuum. Sozial vorgeschriebener Perfektionismus schliesslich fokussiert auf mein Innerstes und den dort empfundenen Druck von Aussen, der Gesellschaft oder auch anderen Individuen, perfekt zu sein. Hier zeigt der Wirkungspfeil von aussen in mein Innerstes (mehr zu den drei Formen des Perfektionismus findest Du in den Forschungen der Psychologen Paul Hewitt and Gorden Flett). Um die Unterscheidung zwischen positiv ausgerichtetem und toxischem, unhealthy Perfektionismus noch klarer herauszuarbeiten, ist es hilfreich, die zwei Grundtypen der perfektionistischen Ausprägung mitzudenken: Denjenigen des adaptiven und den des maladaptiven Perfektionismus. Doch was meint das?


ADAPTIVER ODER MALADAPTIVER PERFEKTIONISMUS?

Adaptive oder auch lernfähige und anpassungsfähige Perfektionist:innen zeigen sich von einer positiven Grundhaltung geprägt und sind immer bestrebt, ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und Können und somit auch sich selbst, weiterzuentwickeln. Ihre Standards steigen kontinuierlich und sie widmen sich ihrer Arbeit mit Optimismus, Freude, Leidenschaft und dem Bedürfnis, sich zu verbessern. Ihr Motiv ist: Erfolg erreichen. Auch wenn sich aus dieser Ausprägung sehr positive Aspekte und Verhaltensweisen für unser Leben ziehen lassen, ist sie nicht ohne Fallstricke und Hürden für unsere Mental Health.

Maladaptive Perfektionisten hingegen sind von einer negativen Selbstwahrnehmung geprägt. Sie sind mit dem, was sie erreichen, mit sich, nie zufrieden. Wenn etwas in ihren Augen nicht perfekt ist, oder sie nicht die gedacht perfekte Leistung erbringen, verwerfen sie es. Häufig zeigt sich die negative Selbstwahrnehmung in ihrer perfektionistischen Ausprägung an Emotionen wie Versagensangst, genereller Angst, Trübsal, Verstimmung, Depressionen, Negativität und weiteren schmerzlichen Emotionen. Das Motiv der maladaptiven Perfektionist:innen ist: Misserfolg vermeiden. Dieses unbewusste Motiv und die damit verbundenen Handlungsstrategien führen zu einer Selbstabwertung und Selbstblockade. Das Streben perfekt zu sein, wird zu einer unüberwindbaren Hürde und Last, zu einem Hemmnis und einer negativen Ausrichtung des Lebens.

TYPISCHE MERKMALE UND KENNZEICHEN VON PERFEKTIONIST:INNEN


Doch woran erkenne ich nun, ob ich nur leistungsbereit und strebsam bin, oder, ob ich bereits ein:e Perfektionist:in bin? Welche Symptome, Kennzeichen und Ausprägungen helfen mir, mich selbst zu verorten?


ALL-OR-NOTHING-DENKEN


Ein zentrales Merkmal perfektionistischen Verhaltens ist das All-or-Nothing Denken. Setzt Du Dir stets zu hohe, unerreichbare, unrealistische Ziele, auf die Du dann mit ganzer Kraft und vollem Fokus hinarbeitest? Lässt Du es nicht gelten, wenn Du zwar die Ziele, respektive Deine Aufgaben annähernd zu erfüllen vermagst, diese aber nicht absolut perfekt erledigt sind? Dann bist Du bereits in die Perfektionismus-Falle getappt. ‚Almost perfect‘ ist für Dich eine persönlich empfundene Niederlage.


EXTREM KRITISCHE PERSPEKTIVE AUF DICH UND ANDERE


Fällt es Dir schwer, Dich auf Deine und die Erfolge anderer zu konzentrieren und Du fokussierst Dich stattdessen immer auf die Fehler und empfundenen Mängel? Perfektionistisches Verhalten zeigt sich an einer stark erhöhten Selbst- und Fremdkritik. Du scheinst permanent auf ‚Imperfections‘ ausgerichtet zu sein und be- und verurteilst Dich und andere mit grosser Härte und Nachdruck, wenn Du Fehler und Scheitern entdeckt zu haben scheinst.


ANGST IST DEINE GRÖSSTE MOTIVATION


Bereitet Dir ein nicht perfekt erreichtes Ziel, eine nicht optimal, makellos und tadellos erledigte Aufgabe Angst und Du lebst in permanenter Sorge vor den Konsequenzen? Häufig äussert sich perfektionistisches Verhalten in dem empfundenen und innerlich selbst erzeugten Druck, alle Ziele, Aufgaben und Herausforderungen perfekt zu meistern und zu erfüllen; getrieben von der Angst vor einem nicht als perfekt bewerteten Ergebnis.


DU ORIENTIERST DICH AN UNREALISTISCHEN STANDARDS


Stellst Du oft fest, dass Du die Ziele, die Du Dir setzt, gar nicht erreichen kannst? Befindest Du Dich in einem Zwiespalt aus Deinen Erwartungen und der Realität? Der perfektionistische Anteil in Dir setzt sich Ziele die nicht sinnvoll, respektive angemessen und damit realisierbar sind. Dadurch wirst und kannst Du Ziele niemals erreichen. Das wiederum bringt Dich in eine Spirale aus Erwartungen, nicht erfüllten Ansprüchen und Verneinung von Erfolg. Du vermittelst Dir selber, Dein Handeln, Du, seist nicht gut genug, um die gesetzten Ziele zu erreichen und die Erwartungen zu erfüllen.


DEIN EINZIGER FOKUS LIEGT AUF DEN ERGEBNISSEN


Liegt Dein ganzer Fokus, die gesamte Definition Deines Prozesses, nur auf dem Ergebnis? Misst Du Deinen Erfolg, DICH, einzig und allein an dem Ergebnis, an der Erfüllung Deiner Standards und der Realisierung Deiner gesetzten Ziele? Ein deutliches Kennzeichen perfektionistischen Verhaltens ist die starre Fokussierung auf ein Ziel bei gleichzeitiger Vermeidung von Fehlern, Misserfolg und Rückschlägen. Jegliche Benefits, wie persönliches Wachstum, Lernerfolg, Weiterentwicklung und das Streben auf das Ziel zu, werden nicht wahrgenommen, verneint oder auch als unwichtiges Beiwerk abgetan.


UNERREICHTE ZIELE DEPRIMIEREN DICH


Wertest Du Dich selbst ab und versenkst Dich ganz in Deinen negativen Gefühlen, wenn Du Deine selbst gesteckten Ziele nicht erreichst und Deine Erwartungen nicht erfüllst? Fällt es Dir schwer, weiterzumachen, wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie Du es Dir erhofft hast? Perfektionist:innen zeigen sich durch weniger Happiness, eine pessimistische Lebenseinstellung und negative bis depressive Episoden gekennzeichnet. Sie zeigen eine höhere Neigung zu Ängsten und Depressionen bei einem gleichzeitigen niedrigeren Level an psychologischem Wohlbefinden und Resilienz.


DIE ANGST ZU VERSAGEN, IST BEI DIR STARK AUSGEPRÄGT


Kämpfst Du immer wieder damit, dass Dich Projekte, Ziele, Aufgaben und Herausforderungen mit einer starken Versagensangst erfüllen? Fühlst Du Dich nicht gut genug? Bist Du enttäuscht von Dir selbst? Durch die starre Fokussierung auf Ergebnisse und die unumstössliche Erwartung von Perfektion in Bezug auf alle Ziele und Aufgaben, wird Misserfolg zu einer furchteinflössenden Perspektive, zu einem Damoklesschwert. Dadurch wird der Beginn von etwas Neuem zu einer schwierigen bis unlösbaren Aufgabe.


DU VERSINKST IMMER WIEDER IN DER NEGATIVSPIRALE DER PROKRASTINATION


Machst Du Dir häufig so viele Gedanken darüber, dass Du scheitern, nicht perfekt sein oder Dein Ziel nicht erreichen könntest, dass Du es erst gar nicht hinbringst, zu beginnen? Hemmt und blockiert Dich Dein intrinsischer Anspruch so sehr, dass Du in eine Starre verfällst, die jeglichen Neubeginn und Start verhindert? Perfektionistisches Verhalten äussert sich oftmals, entgegen der Annahme, nicht in einer gesteigerten Produktivität, sondern in einer Selbstblockade, in Prokrastination. Die Angst, zu versagen, keine perfekten Ergebnisse erzielen zu können, mündet in einer Art Regungslosigkeit, die jegliche Aktivität, jedes Vorankommen, verhindert. Dadurch kommt es zu sich immer weiter steigernden Selbstabwertungen und dem Gefühl von Misserfolg. Ein paralysierender Kreislauf aus Versagensangst, Prokrastination und Selbstverurteilung beginnt.


MIT KRITIK UMZUGEHEN, FÄLLT DIR SCHWER




Erfüllt es Dich mit Angst und Zweifel, wenn Du Feedback von anderen erhältst? Fällt es Dir schwer, mit konstruktiver Kritik umzugehen? Für Perfektionist:innen ist es schier unmöglich, positive Erkenntnisse aus Feedback und konstruktiver Kritik zu ziehen. Da alles ausser perfekten Ergebnissen und makellosem Verhalten mit Schmerz, Ängsten und Scheitern verbunden ist, kommt konstruktive Kritik einer persönlichen Demütigung und der Bestätigung des eigenen Versagens gleich.


DU ZEIGST DICH VON EINEM GERINGEN SELBSTWERT GEPRÄGT


Bewertest Du Dich selbst sehr kritisch, hart und scharf? Hast Du permanent den Eindruck, nicht gut genug, nicht liebenswert, nicht perfekt genug zu sein? Ein letztes Anzeichen für stark ausgeprägte perfektionistische Anteile in Dir ist ein geringer Selbstwert. Auch wenn das Streben nach Perfektionismus mit einem höheren Selbstwert in Verbindung gebracht wird, offenbart Perfektionismus genau das Gegenteil. Viele Perfektionist:innen sind einsam, isoliert und zurückgezogen. Aus Angst vor Kritik und der Sorge, in ihrer ‚Fehlerhaftigkeit‘ entdeckt zu werden, stossen sie andere Menschen zurück und kapseln sich in ihrer Welt ein. Dadurch geraten sie immer tiefer in den Strudel aus einem kontinuierlich abnehmenden Selbstwert, einem negativ verzerrten Selbstbild und einer immer weiter abnehmenden Lebenszufriedenheit.


WIE DU DEM PERFEKTIONISMUS IN DIR EINHALT GEBIETEST


Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie Du Deine Ziele erreichen kannst, wenn Du Dich selbst nicht mehr zu Höchstleistungen anspornen, sehr hohe Erwartungen an Dich setzen und Dir selbst sehr kritisch gegenüber stehen darfst? Wie sollst Du denn ein High-Achiever sein oder werden, wie kannst Du wachsen, Dich entwickeln und vorwärts gehen, wenn jegliche Strenge, Verurteilung und Härte Dir selbst gegenüber Dir, Deiner Mental Health und somit Deinem Leben in allen Aspekten schadet? Dem perfektionistischen Anteil in Dir den Kampf anzusagen, ihm die Stirn zu bieten, bedeutet nicht, dass Du Dir keine grossen Ziele mehr setzen sollst, dass Du nicht hohe Erwartungen und Ansprüche an Dich stellen kannst, dass Du nicht immer wieder Deine eigenen Grenzen in Frage stellen und verschieben darfst, um daran zu wachsen und daraus zu lernen. Es bedeutet, selbstreflexiv, achtsam und liebevoll mit Dir selbst umzugehen, Dich bewusst wahrzunehmen und Deine Ansprüche und Erwartungen, wie auch Dein Selbstbild und Deinen Selbstwert, positiv auszurichten und in ein gesundes Lebensbiotop einzubetten.

Diese ersten Steps können Dir dabei helfen, den perfektionistischen Anteilen in Dir Einhalt zu gebieten und die Kraft, Stärke, Kreativität und Produktivität zu nutzen, die in Dir schlummern.


REFLEKTIERE DEIN EIGENES VERHALTEN


Starte mit einer kleinen Bestandsaufnahme. Schreibe alle Dinge, Aufgaben, Verhaltensweisen und Aspekte Deines Lebens auf, von denen Du denkst, sie müssten perfekt sein. Schau Dir alle Lebensbereiche, Routinen und Verhaltensmuster an, die Dich durch Dein Leben begleiten, respektive dieses prägen. Wo fällt es Dir besonders schwer, Kontrolle abzugeben, Dich zu entspannen oder auch einmal mit weniger zufrieden zu sein? Wenn Du den Eindruck hast, alles notiert zu haben, gehe die Liste nochmals durch. Stell Dir die Frage, warum Du von den einzelnen Aspekten denkst, sie perfekt erfüllen zu müssen. Was treibt Dich an? Was ist Deine Motivation, diese Dinge perfekt erfüllen, in ihnen perfekt sein zu müssen? Hast Du vielleicht Angst vor möglichen Auswirkungen? Möchtest Du die Kontrolle behalten? Fällt es Dir schwer, Vertrauen zu haben, Verantwortung abzugeben oder auch Risiken einzugehen? Wenn Du diese Fragen für Dich beantwortet hast, denk in einem letzten Schritt darüber nach, was Dir helfen könnte, die Verhaltensweisen und die entsprechenden Mindsets zu überwinden. Durch welche kleinen - und ich meine wirklich winzige - Steps, Nachjustierungen und Veränderungen könntest Du für Dich ein maximales Plus an Erleichterung, Lebenszeit und Positivität gewinnen? Entscheide Dich für einen Aspekt von der Liste, mit dem Du beginnen möchtest und etabliere in Bezug auf diesen eine neue Routine, schaffe einen kleinen Micro-Habit oder beginne mit einem neuen Ritual. Nimm Dir immer nur einen Aspekt vor und praktiziere die Veränderung über 4 Wochen. Dann hast Du die neuen Verknüpfungen in Dir etabliert und kannst die positive Veränderung in Deinem Leben deutlich wahrnehmen.


SETZTE DIR REALISTISCHE, SINNVOLLE UND ERREICHBARE ZIELE


Nimm Dir Zeit, um Dich in Ruhe mit Dir, Deinem Inneren Kompass und Deinen Wert- und Lebensvorstellungen auseinanderzusetzen. Was sind Deine grössten Ziele im Leben? Was möchtest Du für Dich ganz persönlich erreichen? Was macht für Dich Deine berufliche Zielsetzung aus? Falls es Dir schwerfällt, Dich in dieser vorwärtsgewandten Perspektive mit Deinen ureigenen Zielen auseinanderzusetzen, mach ein kleines Gedankenexperiment: Stell Dir vor, Du bist am Ende Deines Lebens angelangt. Was möchtest Du in Deinem Leben erreicht haben? Welche Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse möchtest Du gesammelt haben und in der Ausstellung Deines Lebens präsentieren? Wenn Du alles zusammengetragen hast, sieh Dir alle Ziele, die Du formuliert hast, nochmal genau an: Beginne mit dem Dir wichtigsten Ziel und stell Dir die Frage: Was kannst Du jetzt tun, um Deinem Ziel ein wenig näher zu kommen? Was ist ein guter erster Schritt, um Dich auf den Weg zu Deinem Ziel zu machen? Versuche, Dir Dein Ziel in mehrere kleine Steps aufzusplitten, die Dir gut realisierbar erscheinen. Dadurch kannst Du schnell kleine Erfolge feiern, Ziele auf Deiner individuellen Liste abhaken und den positiven Kick, die Glücksgefühle und die Motivation aus dem Erreichten für Dein Vorangehen nutzen. Und dann: Starte durch!


HÖR UND VERTRAU AUF DEIN GEFÜHL, DEINE INTUITION


Wann immer Du den Eindruck hast, Dein innerer Kompass, Deine Intuition, möchte Dir etwas sagen, hör genau hin. Fühlst Du Dich ängstlich? Spürst Du Zweifel, Zögern oder Zaudern? Hast Du das sprichwörtliche ungute Gefühl? Geh diesen Emotionen nach. Lass sie auf Dich wirken und frage Dich, was sie Dir sagen möchten. Wann immer Du die Gefühle und Gedanken beiseite wischen möchtest, widersteh dem Drang und schau stattdessen auf ihre tiefere Bedeutung. Alles ist Energie. Unsere Gedanken, DU, ich, wir alle sind Energie. Erinnere Dich immer daran, positiv zu denken, um positive Aktionen und Ergebnisse zu erhalten. Nutze Affirmationen und Gedankenhygiene, um Dir negative Gedanken zu verbieten, sie in das Positive zu verkehren und Deinem Gefühl, Deinem innersten Kompass zu folgen.


SIEH FEHLER ALS WACHSTUMS- UND LERNCHANCEN

Fehler gehören zum Leben. Versuche, Dich nicht von der negativen gesellschaftlichen Konnotation als Scheitern, Misserfolg und Ausdruck des Nicht-Genug-Seins hemmen zu lassen. Akzeptiere jede Entscheidung, die Du getroffen hast als das, was sie war und ist: Ausdruck Deines Denkens und Empfindens in dem jeweiligen Moment und damit kein Fehler, sondern eine stimmige situative Entscheidung. Die Bewertung als Fehler kannst Du erst in der Rückschau vornehmen. Lerne, Deine Entscheidungen und ihre Auswirkungen als wertvolle Lernerfahrungen und Schritte auf dem Weg zu Dir, so wie Du jetzt in Deinem Leben verortet bist, zu schätzen. Deine Fehler haben Dich zu dem Menschen, auf dem Lebensweg, an dem Punkt gemacht, an dem Du jetzt stehst. Sei dankbar für alle Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie mit sich gebracht haben und lass Deine Angst, Fehler zu machen, gehen. Angst vor dem Scheitern, davor, Fehler zu machen, ist die Angst vor Weiterentwicklung, dem Risiko, dem Fallenlassen in Dein Leben. Angst ist Ausdruck Deiner inneren Ungewissheit, was Deine Weiterentwicklung, das Verlassen Deiner Komfortzone, mit sich bringen wird. Sei offen für neue Wege und Entscheidungen und vertraue dem Fluss des Lebens.

ÜBERPRÜFE DEINE EIGENEN STANDARDS UND PASSE SIE AN

Notiere alle Regeln und Standards, die Du für Dich, Dein Leben und Dein Verhalten bewusst und unbewusst zur Grundlage gemacht hast. Notiere ohne zu bewerten, alles, was Dir in den Sinn kommt. Wenn Du das Gefühl hast, alles erfasst zu haben, sieh Dir Deine Liste an. Hast Du den Eindruck, Du hast sehr hohe, strikte und unflexibel Standards? Gibt es irgendeine Regel, die Dich gefühlt besonders viel Mühe, Energie und Zeit kostet? Bei der Du immer wieder an Deinen eigenen Ansprüchen scheiterst? Hohe persönliche Standards zu haben ist gut, förderlich und anspornend. Aber sie sollten flexibel, nützlich und realistisch sein. Fokussiere Dich auf die eine Regel, von der Du spürst, das sie Dich am meisten hemmt, einschränkt und erstarren lässt. Versuche, sie neu zu framen, positiv umzuformulieren und an Deine tatsächlichen Bedürfnisse anzupassen. Dann wende diesen neuen Standard in Deinem Leben über einen Zeitraum von vier Wochen an. Welche Unterschiede bemerkst Du? Sobald Du erste Erfolge in Form von mehr Handlungsfreiheit, Flexibilität und Zufriedenheit spürst, wende Dich der nächsten Regel zu. Erlaube allen Standards in Deinem Leben mit Dir und Deiner persönlichen Veränderung zu wachsen und sich zu transformieren.


VERLIER DICH NICHT IM DETAIL, SONDERN FOKUSSIER DICH AUF DAS GROSSE GANZE


Fokussiere Dich auf ein Ziel, das Du Dir gesetzt hast und betrachte es in Gänze. Welchen höheren Sinn, welches grosse Ganze kannst Du erkennen? Was sind die zentralen Aspekte Deines Ziel? Erstelle eine Mind Map, die alle Aspekte spiegelt, die für das Erreichen Deines Ziels notwendig sind und es ausmachen. Dann überlege, was passiert, wenn Du Dich immer nur mit dem Tunnelblick des Perfektionistischen auf ein Detail fokussierst: Das Gesamtbild verschwimmt und Du versinkst in einem winzigen Aspekt. Du beisst Dich fest, verwendest viel Energie, Zeit und Ressourcen und erreichst Dein Ziel dennoch nicht, sondern erstarrst irgendwann in Handlungsunfähigkeit und Frustration. Weite Deinen Blick und entdecke die Zusammenhänge und Querverbindungen zwischen den einzelnen Teilaspekten. Nimm von nun an immer dann, wenn Du an Deinem Ziel arbeitest, Deine Mind Map zur Hand. Sie erinnert Dich immer wieder daran, das Bigger Picture im Blick zu behalten. Dadurch werden Deine Misserfolge und Rückschritte für Dich weniger bedeutsam und Du verringerst den Druck, perfekt sein zu wollen.


GIB DER ENTSPANNUNG UND DEM FLOW RAUM IN DEINEM LEBEN


Entspannung, Spontaneität, Leidenschaft und Kreativität sind essenziell für Deine Mentale Gesundheit, Deine Happiness und Deine Lebenszufriedenheit. Nimm Dir ganz bewusst Zeit für Ruhepausen, Atemholen und Genuss! Integriere kleine Micro-Breaks und Micro-Habits in Deinen Alltag. Geh für kurze Spaziergänge an die frische Luft, lass Deinen Blick während der Arbeit kurz schweifen, unterbrich Deinen Alltag für eine kleine Meditation oder Achtsamkeitsübung. Sei offen für neue Erfahrungen, Begegnungen und Erkenntnisse. Sei achtsam, liebevoll und wertschätzend im Umgang mit Dir selbst. Spür genau hin, was Du, Dein Body, Mind, Spirit und Soul, benötigen und nähre sie. Gib dem Strahlen, der Leidenschaft, der Kreativität und dem Potenzial in Dir die Chance, sich frei zu entfalten und zu entwickeln.

YOU ARE NOTHING ELSE THAN PERFECT, WONDERFUL, AMAZING AND WHOLE! YOU ARE A UNIQUE, PERFECT AND BEAUTIFUL MIRACLE! SPREAD YOUR LIGHT AND LET ALL YOUR POTENTIAL, YOUR INDIVIDUALITY AND YOUR AMAZING CHARACTER FLOW AND FLOURISH!


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